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Verhütungsmittel

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Hormonelle Verhütungsmittel

Antibabypille - Wirkungsweise und Anwendung

Die Antibabypille ist eine der beliebtesten und zuverlässigsten Verhütungsmethoden. Sie wirkt durch die Kombination von Östrogen und Gestagen, welche den Eisprung unterdrücken und zusätzlich den Gebärmutterhalsschleim verdicken. Bei korrekter Anwendung bietet die Pille einen Schutz von über 99% vor ungewollter Schwangerschaft. Die tägliche Einnahme zur gleichen Zeit ist entscheidend für die Wirksamkeit.

Verfügbare Präparate in österreichischen Apotheken

In österreichischen Apotheken sind verschiedene bewährte Pillenpräparate erhältlich:

  • Microgynon - Ein klassisches Kombinationspräparat mit Levonorgestrel und Ethinylestradiol
  • Yasmin - Enthält Drospirenon, das zusätzlich wasserentziehende Eigenschaften hat
  • Valette - Mit Dienogest, besonders geeignet bei unreiner Haut
  • Belara - Kombiniert Chlormadinonacetat mit Ethinylestradiol

Verhütungsring (NuvaRing) - Einführung und Vorteile

Der NuvaRing ist ein flexibler Kunststoffring, der von der Frau selbst in die Scheide eingeführt wird. Er gibt kontinuierlich Hormone ab und bleibt drei Wochen im Körper, gefolgt von einer einwöchigen Pause. Der große Vorteil liegt darin, dass die tägliche Einnahme entfällt und die Hormondosis niedriger ist als bei der Pille.

Verhütungspflaster - Alternative zur täglichen Pilleneinnahme

Das Verhütungspflaster wird auf die Haut geklebt und gibt über eine Woche lang Hormone ab. Es wird drei Wochen hintereinander verwendet, gefolgt von einer pflasterfreien Woche. Diese Methode eignet sich besonders für Frauen, die Schwierigkeiten mit der täglichen Pilleneinnahme haben oder unter Magen-Darm-Problemen leiden.

Dreimonatsspritze - Langzeitverhütung

Die Dreimonatsspritze enthält ein langwirksames Gestagen, das alle drei Monate vom Arzt injiziert wird. Sie bietet einen sehr hohen Verhütungsschutz und eignet sich für Frauen, die eine unkomplizierte Langzeitverhütung wünschen. Nach dem Absetzen kann es jedoch mehrere Monate dauern, bis die Fruchtbarkeit zurückkehrt.

Hormonspirale (Mirena, Skyla) - Funktionsweise und Dauer

Die Hormonspirale wird direkt in die Gebärmutter eingesetzt und gibt kontinuierlich kleine Mengen Gestagen ab. Die Mirena wirkt fünf Jahre, die Skyla drei Jahre. Beide Systeme bieten eine sehr hohe Verhütungssicherheit und können zusätzlich die Menstruationsblutung reduzieren oder ganz zum Erliegen bringen.

Barrieremethoden

Kondome für Männer - Materialien und Größen

Kondome sind die einzige Verhütungsmethode, die gleichzeitig vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützt. Sie sind in verschiedenen Materialien erhältlich - hauptsächlich Latex, aber auch latexfreie Alternativen aus Polyurethan oder Polyisopren für Allergiker. Die richtige Größe ist entscheidend für Sicherheit und Komfort. Österreichische Apotheken führen Kondome in verschiedenen Breiten von 47mm bis 69mm.

Kondome für Frauen - Anwendung und Verfügbarkeit

Das Frauenkondom ist eine noch relativ unbekannte Alternative, die der Frau die Kontrolle über die Verhütung gibt. Es wird vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingeführt und kleidet diese vollständig aus. Obwohl weniger verbreitet als Männerkondome, sind sie in österreichischen Apotheken auf Bestellung erhältlich.

Diaphragma - Anpassung und richtige Verwendung

Das Diaphragma ist eine wiederverwendbare Silikonkappe, die vor dem Geschlechtsverkehr zusammen mit einem Spermizid in die Scheide eingesetzt wird. Eine individuelle Anpassung durch einen Frauenarzt ist notwendig, um die richtige Größe zu bestimmen. Bei korrekter Anwendung bietet es einen guten Verhütungsschutz ohne hormonelle Nebenwirkungen.

Verhütungsschwamm - Einmalgebrauch und Wirkstoff

Der Verhütungsschwamm ist ein weiches Schaumstoffkissen, das mit dem Wirkstoff Nonoxynol-9 getränkt ist. Er wird vor dem Geschlechtsverkehr tief in die Scheide eingeführt und wirkt sowohl als mechanische Barriere als auch durch seine spermizide Wirkung. Nach der Anwendung wird er entsorgt und ist daher nur für den einmaligen Gebrauch bestimmt.

Portiokappe - Alternative zum Diaphragma

Die Portiokappe ist kleiner als ein Diaphragma und wird direkt über den Muttermund gestülpt. Sie besteht aus Silikon und kann mehrere Jahre verwendet werden. Wie beim Diaphragma ist eine individuelle Anpassung erforderlich. Die Portiokappe eignet sich besonders für Frauen, bei denen ein Diaphragma nicht richtig sitzt oder als unangenehm empfunden wird.

Kupfer- und Hormonspiralen

Kupferspirale - Wirkungsdauer und Eignung

Die Kupferspirale bietet einen langfristigen Verhütungsschutz von 5 bis 10 Jahren, je nach Modell. Sie eignet sich besonders für Frauen, die eine hormonfreie Verhütungsmethode bevorzugen und bereits Kinder geboren haben. Die Kupferionen wirken spermizid und verhindern zusätzlich die Einnistung einer befruchteten Eizelle.

Kupferkette (GyneFix) - Flexible Alternative

Die GyneFix Kupferkette stellt eine moderne Alternative zur herkömmlichen Kupferspirale dar. Durch ihre Flexibilität passt sie sich optimal der Gebärmutterform an und eignet sich auch für junge Frauen mit kleinerer Gebärmutter. Die Verhütungssicherheit entspricht der einer klassischen Kupferspirale bei geringeren Nebenwirkungen.

Hormonspirale - Unterschiede zu Kupfervarianten

Die Hormonspirale gibt kontinuierlich das Hormon Levonorgestrel ab und bietet Schutz für 3 bis 6 Jahre. Im Gegensatz zu Kupferspiralen reduziert sie oft die Menstruationsblutung erheblich oder stoppt sie ganz. Sie eignet sich besonders bei starken oder schmerzhaften Regelblutungen.

Einsetzen und Entfernen - Was zu beachten ist

Das Einsetzen erfolgt durch einen Frauenarzt und sollte idealerweise während der Menstruation stattfinden. Wichtige Überlegungen umfassen:

  • Ausschluss von Schwangerschaft und Infektionen vor dem Einsetzen
  • Aufklärung über mögliche Nebenwirkungen und Komplikationen
  • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen nach dem Einsetzen
  • Professionelle Entfernung durch den Frauenarzt

Kosten und Kostenübernahme in Österreich

In Österreich variieren die Kosten je nach Modell zwischen 300 und 500 Euro inklusive Einsetzen. Die österreichischen Krankenkassen übernehmen die Kosten teilweise oder vollständig, insbesondere bei medizinischen Indikationen wie starken Blutungen.

Notfallverhütung

Pille danach - Wirkstoffe Levonorgestrel und Ulipristal

Die Pille danach enthält entweder Levonorgestrel oder Ulipristalacetat als Wirkstoff. Beide Substanzen verzögern oder verhindern den Eisprung und können so eine ungewollte Schwangerschaft nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr verhindern. Ulipristalacetat gilt als wirksamer und hat ein längeres Anwendungsfenster.

Verfügbare Präparate (ellaOne, PiDaNa)

In österreichischen Apotheken sind hauptsächlich ellaOne (mit Ulipristalacetat) und PiDaNa (mit Levonorgestrel) erhältlich. EllaOne kann bis zu 120 Stunden nach dem ungeschützten Verkehr eingenommen werden, während PiDaNa innerhalb von 72 Stunden wirksam ist.

Zeitfenster für die Anwendung

Die Wirksamkeit der Notfallverhütung nimmt mit der Zeit ab. Wichtige Zeitfenster sind:

  • Levonorgestrel: Einnahme innerhalb von 72 Stunden
  • Ulipristalacetat: Einnahme innerhalb von 120 Stunden
  • Je früher die Einnahme, desto höher die Wirksamkeit

Rezeptfreie Abgabe in österreichischen Apotheken

Beide Präparate sind in Österreich rezeptfrei in Apotheken erhältlich. Das Apothekenpersonal führt ein verpflichtendendes Beratungsgespräch durch und dokumentiert die Abgabe. Die Kosten liegen zwischen 15 und 35 Euro und werden nicht von den Krankenkassen übernommen.

Kupferspirale als Notfallverhütung

Die Kupferspirale stellt die wirksamste Form der Notfallverhütung dar und kann bis zu 5 Tage nach ungeschütztem Verkehr eingesetzt werden. Sie bietet anschließend langfristigen Verhütungsschutz, erfordert jedoch einen sofortigen Frauenarzttermin und ist nicht für alle Frauen geeignet.

Natürliche Verhütungsmethoden

Natürliche Verhütungsmethoden basieren auf der Beobachtung des weiblichen Zyklus und erfordern keine hormonellen Eingriffe oder mechanischen Hilfsmittel. Diese Methoden sind in Österreich bei vielen Paaren beliebt, da sie frei von Nebenwirkungen sind und das natürliche Körperbewusstsein fördern.

Temperaturmethode

Bei der Basaltemperaturmethode wird täglich nach dem Aufwachen die Körpertemperatur gemessen. Nach dem Eisprung steigt die Temperatur um etwa 0,2-0,5°C an. Diese Methode erfordert Disziplin und einen regelmäßigen Schlafrhythmus.

Zervixschleimmethode

Die Beobachtung des Zervixschleims gibt Aufschluss über fruchtbare und unfruchtbare Tage. Während der fruchtbaren Phase wird der Schleim durchsichtig und spinnbar, ähnlich wie rohes Eiweiß.

Symptothermale Methode

Diese Kombinationsmethode vereint verschiedene Körperzeichen und gilt als sicherste natürliche Verhütungsmethode. Folgende Faktoren werden beobachtet:

  • Basaltemperatur
  • Zervixschleim
  • Muttermund-Veränderungen
  • Zykluslänge

Verhütungscomputer und Apps

Moderne digitale Hilfsmittel können bei der natürlichen Verhütung unterstützen, ersetzen jedoch nicht die sorgfältige Selbstbeobachtung. Österreichische Apotheken bieten verschiedene zertifizierte Verhütungscomputer an.

Sterilisation und permanente Methoden

Sterilisation ist eine dauerhafte Verhütungsmethode, die in Österreich für Personen ab 25 Jahren oder nach ausführlicher Beratung möglich ist. Diese Eingriffe gelten als sehr sichere Verhütungsmethoden mit einem Pearl-Index nahe null.

Sterilisation bei der Frau

Die Eileiterdurchtrennnung erfolgt meist laparoskopisch unter Vollnarkose. In österreichischen Kliniken ist eine Bedenkzeit von mindestens drei Monaten vorgeschrieben. Die Kosten betragen etwa 1.500-3.000 Euro und werden von der Krankenkasse nur in medizinisch begründeten Fällen übernommen.

Vasektomie beim Mann

Die Durchtrennung der Samenleiter ist ein ambulanter Eingriff unter örtlicher Betäubung. Die Vasektomie ist weniger invasiv als die weibliche Sterilisation und kostet in Österreich zwischen 600-1.200 Euro.

Rückgängigmachung

Eine Refertilisation ist möglich, aber aufwändig und nicht immer erfolgreich. Die Erfolgsaussichten liegen bei etwa 30-70%, abhängig von verschiedenen Faktoren wie dem Zeitpunkt des Eingriffs und der angewandten Operationsmethode.

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