Krebs ist eine Sammelbezeichnung für bösartige Tumorerkrankungen, bei denen sich Körperzellen unkontrolliert teilen und vermehren. Diese entarteten Zellen können gesundes Gewebe verdrängen und in andere Körperregionen streuen (Metastasen bilden). Die Entstehung von Krebszellen ist ein komplexer Prozess, der durch Veränderungen im Erbgut der Zellen ausgelöst wird.
In Österreich gehören zu den häufigsten Krebsarten Brustkrebs, Prostatakrebs, Darmkrebs und Lungenkrebs. Die Statistik Austria verzeichnet jährlich etwa 42.000 Neuerkrankungen im Land.
Verschiedene Faktoren können das Krebsrisiko erhöhen:
Präventionsmaßnahmen wie eine gesunde Lebensweise, regelmäßige Bewegung und die Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen können das Erkrankungsrisiko deutlich senken. In Österreich werden verschiedene Screening-Programme angeboten, die eine Früherkennung ermöglichen.
Die moderne Krebsdiagnostik umfasst verschiedene hochentwickelte Verfahren zur präzisen Bestimmung von Art, Ausbreitung und Stadium einer Tumorerkrankung. Bildgebende Verfahren wie Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT) und Positronen-Emissions-Tomographie (PET) ermöglichen detaillierte Einblicke in den Körper und helfen bei der Lokalisierung von Tumoren.
Zur umfassenden Krebsdiagnostik gehören:
Das Staging-System klassifiziert Tumoren nach ihrer Größe, dem Befall von Lymphknoten und dem Vorhandensein von Metastasen (TNM-Klassifikation). Diese Einteilung ist entscheidend für die Therapieplanung und Prognosestellung. Die personalisierte Medizin ermöglicht zunehmend maßgeschneiderte Behandlungsansätze basierend auf den genetischen Eigenschaften des jeweiligen Tumors.
Die Chemotherapie stellt eine der wichtigsten Säulen der Krebsbehandlung dar und zielt darauf ab, Krebszellen durch verschiedene Wirkmechanismen zu bekämpfen. Diese systemische Therapieform erreicht über den Blutkreislauf auch entfernte Metastasen und wird sowohl adjuvant als auch neoadjuvant eingesetzt.
In österreichischen Apotheken stehen verschiedene Kategorien von Zytostatika zur Verfügung:
Chemotherapeutika können erhebliche Nebenwirkungen verursachen, darunter Übelkeit, Erbrechen, Haarausfall und Immunsuppression. Die österreichischen Apotheken führen entsprechende Begleitmedikamente wie Antiemetika (Ondansetron, Granisetron), Protonenpumpenhemmer und immunstimulierende Präparate. Eine sorgfältige pharmazeutische Betreuung gewährleistet die optimale Symptomlinderung und Therapieadhärenz der Patienten.
Moderne Krebstherapien setzen zunehmend auf personalisierte Behandlungsansätze, die spezifische molekulare Eigenschaften von Tumoren berücksichtigen. Diese innovativen Therapieformen zeigen oft bessere Wirksamkeit bei geringeren systemischen Nebenwirkungen.
In österreichischen Apotheken sind verschiedene zielgerichtete Therapeutika verfügbar:
Bei hormonabhängigen Tumoren kommen Tamoxifen, Aromatasehemmer wie Anastrozol oder Letrozol sowie GnRH-Analoga zum Einsatz. In Österreich erfolgt die Kostenübernahme dieser innovativen Therapien größtenteils über die Sozialversicherung, wobei bestimmte Biomarker-Tests für die Therapieentscheidung erforderlich sein können. Die enge Zusammenarbeit zwischen Onkologen und Apothekern gewährleistet eine optimale Patientenversorgung.
Eine umfassende supportive Therapie ist entscheidend für die Lebensqualität während einer Krebsbehandlung. Sie hilft dabei, Nebenwirkungen zu lindern und den Behandlungserfolg zu unterstützen.
Moderne Antiemetika wie Ondansetron und Granisetron sind hochwirksame Medikamente zur Vorbeugung und Behandlung von chemotherapiebedingter Übelkeit und Erbrechen. Diese 5-HT3-Rezeptorantagonisten werden häufig in Kombination mit anderen antiemetischen Wirkstoffen eingesetzt.
Eine adäquate Schmerzbehandlung erfolgt stufenweise nach dem WHO-Schema. Während leichte Schmerzen mit nicht-opioiden Analgetika behandelt werden, kommen bei stärkeren Schmerzen Opioide wie Tramadol, Morphin oder Fentanyl zum Einsatz.
Die Zeit nach der aktiven Krebsbehandlung ist geprägt von regelmäßigen Kontrollen und dem schrittweisen Wiedereinstieg in den Alltag. Eine strukturierte Nachsorge ist essentiell für die langfristige Gesundheit.
Regelmäßige onkologische Kontrolluntersuchungen dienen der frühzeitigen Erkennung von Rezidiven oder Spätfolgen. Die Abstände zwischen den Terminen werden individuell festgelegt und richten sich nach der Tumorart und dem Behandlungsverlauf.
Spezialisierte Rehabilitationsprogramme in österreichischen Einrichtungen unterstützen Patienten beim Wiederaufbau ihrer körperlichen und psychischen Leistungsfähigkeit. Physiotherapie und Ergotherapie helfen bei der schrittweisen Rückkehr in Beruf und Alltag.