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Diabetes

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Was ist Diabetes? - Grundlagen und Typen

Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, bei der der Körper den Blutzuckerspiegel nicht richtig regulieren kann. Dies geschieht entweder durch einen Mangel an Insulin oder durch eine verminderte Wirksamkeit des produzierten Insulins. In Österreich sind etwa 600.000 Menschen von Diabetes betroffen, wobei die Dunkelziffer deutlich höher liegt.

Unterschied zwischen Typ-1 und Typ-2 Diabetes

Typ-1-Diabetes entsteht durch eine Autoimmunreaktion, die die insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse zerstört. Betroffene sind meist jünger und benötigen lebenslang Insulin. Typ-2-Diabetes entwickelt sich hingegen schleichend und ist oft mit Übergewicht und Bewegungsmangel verbunden. Hier produziert der Körper zwar Insulin, kann es aber nicht mehr effektiv nutzen.

Schwangerschaftsdiabetes

Gestationsdiabetes tritt während der Schwangerschaft auf und betrifft etwa 5-10% aller werdenden Mütter in Österreich. Nach der Geburt normalisiert sich der Blutzucker meist wieder.

Symptome und Risikofaktoren

Typische Anzeichen sind verstärkter Durst, häufiges Wasserlassen, Müdigkeit und Gewichtsverlust. Risikofaktoren umfassen:

  • Familiäre Vorbelastung
  • Übergewicht und Bewegungsmangel
  • Alter über 45 Jahre
  • Bluthochdruck und erhöhte Blutfettwerte

Blutzuckermessung und Kontrolle

Die regelmäßige Blutzuckerkontrolle ist das Fundament einer erfolgreichen Diabetes-Behandlung. Sie ermöglicht es Betroffenen, ihre Werte zu überwachen und entsprechend zu reagieren. In österreichischen Apotheken stehen verschiedene moderne Blutzuckermessgeräte und Teststreifen zur Verfügung, die eine präzise und einfache Selbstmessung ermöglichen.

HbA1c-Wert und Zielwerte

Der HbA1c-Wert zeigt den durchschnittlichen Blutzucker der letzten 8-12 Wochen an. Für die meisten Diabetiker gilt ein Zielwert von unter 7%. Dieser Langzeitblutzuckerwert wird vierteljährlich beim Arzt bestimmt und ergänzt die täglichen Selbstmessungen optimal.

Moderne Messtechnologien

Kontinuierliche Glukosemessung (CGM) revolutioniert die Diabetes-Kontrolle. Diese Systeme messen den Gewebezucker rund um die Uhr und sind auch in Österreich über die Sozialversicherung verfügbar.

Richtige Durchführung der Selbstmessung

  • Hände gründlich waschen und trocknen
  • Seitlich in die Fingerkuppe stechen
  • Ausreichend große Bluttropfen verwenden
  • Messgerät regelmäßig kalibrieren
  • Werte in einem Tagebuch dokumentieren

Medikamentöse Behandlung - Tabletten und Insulin

Die moderne Diabetestherapie bietet in österreichischen Apotheken eine Vielzahl wirksamer Medikamente zur optimalen Blutzuckerkontrolle. Die Auswahl des geeigneten Präparats erfolgt individuell nach Diabetestyp, Krankheitsverlauf und persönlichen Bedürfnissen.

Orale Antidiabetika

Metformin gilt als Goldstandard der Typ-2-Diabetes-Behandlung und wird meist als Erstlinientherapie eingesetzt. Das Medikament verbessert die Insulinwirkung und reduziert die Glukoseproduktion in der Leber. SGLT-2-Hemmer wie Empagliflozin und Dapagliflozin fördern die Glukoseausscheidung über die Nieren und bieten zusätzlichen Herz-Kreislauf-Schutz.

DPP-4-Hemmer (Sitagliptin, Linagliptin) regulieren den Blutzucker mahlzeitabhängig, während GLP-1-Rezeptoragonisten wie Liraglutid und Semaglutid zusätzlich das Sättigungsgefühl fördern und oft Gewichtsreduktion unterstützen.

Insulintherapie

Verschiedene Insulinarten decken unterschiedliche Bedürfnisse ab:

  • Kurzwirksame Insuline für Mahlzeiten
  • Langwirksame Basalinsuline für die Grundversorgung
  • Mischinsuline als Kombinationspräparate

Die Dosierung und Einnahmezeitpunkte werden individuell angepasst und regelmäßig kontrolliert. Österreichische Apotheken führen alle zugelassenen Präparate und beraten kompetent zur korrekten Anwendung.

Diabetes-Hilfsmittel und Zubehör

Moderne Diabeteshilfsmittel erleichtern den Alltag und ermöglichen eine präzise Therapiekontrolle. Österreichische Apotheken bieten ein umfassendes Sortiment bewährter Markenprodukte.

Blutzuckermessung

Hochwertige Blutzuckermessgeräte verschiedener Hersteller garantieren zuverlässige Messergebnisse. Dazu gehören passende Teststreifen und sterile Lanzetten für die schmerzarme Blutentnahme. Viele Geräte verfügen über Speicherfunktionen und Bluetooth-Konnektivität.

Insulinverabreichung und Lagerung

Moderne Insulinpens ermöglichen eine diskrete und präzise Dosierung. Verschiedene Nadelstärken sorgen für komfortable Injektionen. Für Reisen sind spezielle Insulinkühltaschen unverzichtbar, die eine sichere Temperaturlagerung gewährleisten.

Diabetiker-Ausweise und Notfallsets mit wichtigen Informationen bieten zusätzliche Sicherheit im Alltag und auf Reisen. Alle Hilfsmittel sind in österreichischen Apotheken erhältlich und werden fachkundig erklärt.

Ernährung und Lebensstil bei Diabetes

Kohlenhydrate richtig einschätzen und zählen

Das Kohlenhydratzählen ist ein wesentlicher Baustein der Diabetestherapie. Besonders bei Typ-1-Diabetes ermöglicht es eine präzise Insulindosierung. Lernen Sie, Kohlenhydrateinheiten (KE) oder Broteinheiten (BE) zu berechnen und Nährwertangaben zu verstehen.

Diabetikergerechte Ernährung im Alltag

Eine ausgewogene Ernährung hilft dabei, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Setzen Sie auf regelmäßige Mahlzeiten und vermeiden Sie extreme Blutzuckerschwankungen. Ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Gemüse und Hülsenfrüchte sollten bevorzugt werden, da sie den Blutzuckeranstieg verlangsamen.

  • Regelmäßige Mahlzeiten einhalten
  • Portionsgrößen kontrollieren
  • Zuckerhaltige Getränke meiden
  • Ausreichend trinken (Wasser, ungesüßte Tees)

Alkohol und Diabetes

Alkoholkonsum kann zu gefährlichen Unterzuckerungen führen, besonders in Kombination mit Insulin oder blutzuckersenkenden Medikamenten. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über den sicheren Umgang mit Alkohol.

Bewegung und Gewichtsmanagement

Regelmäßige körperliche Aktivität verbessert die Insulinwirkung und unterstützt bei Typ-2-Diabetes das Gewichtsmanagement. Bereits 30 Minuten moderate Bewegung täglich können positive Effekte erzielen.

Folgeerkrankungen vermeiden und Vorsorge

Diabetische Retinopathie und Augenkontrolle

Diabetes kann die Netzhaut schädigen und zur Erblindung führen. Regelmäßige augenärztliche Kontrollen sind daher unverzichtbar. In Österreich wird eine jährliche Augenuntersuchung empfohlen, bei bereits bestehenden Veränderungen auch häufiger.

Diabetisches Fußsyndrom erkennen und vorbeugen

Durchblutungsstörungen und Nervenschäden können zu schweren Fußproblemen führen. Tägliche Fußinspektion, geeignetes Schuhwerk und professionelle Fußpflege sind wichtige Präventionsmaßnahmen.

  • Füße täglich auf Verletzungen kontrollieren
  • Passende, bequeme Schuhe tragen
  • Regelmäßige podologische Betreuung
  • Bei Auffälligkeiten sofort zum Arzt

Nieren- und Herzschutz

Diabetes erhöht das Risiko für Nieren- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erheblich. Regelmäßige Kontrollen von Blutdruck, Nierenwerten und Cholesterin sowie die konsequente Behandlung sind entscheidend für die Langzeitprognose.

Wichtige Warnsignale

Suchen Sie umgehend ärztliche Hilfe bei anhaltend hohen Blutzuckerwerten, Bewusstseinstrübung, starkem Durst, häufigem Wasserlassen oder Anzeichen von Infektionen.

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