Asthma ist eine chronische Entzündung der Atemwege, die zu einer Verengung der Bronchien führt und das Atmen erschwert. In Österreich sind etwa 8-10% der Bevölkerung von dieser Atemwegserkrankung betroffen, wobei Kinder häufiger betroffen sind als Erwachsene.
Man unterscheidet zwischen allergischem Asthma, das durch spezifische Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder Tierhaare ausgelöst wird, und nicht-allergischem Asthma, das durch Infekte, Stress oder Umweltreize entstehen kann. Zu den Risikofaktoren zählen genetische Veranlagung, Umweltverschmutzung und bestimmte Berufsgruppen.
Typische Symptome sind Atemnot, pfeifende Atemgeräusche, anhaltender Husten und ein Engegefühl in der Brust. Diese können durch verschiedene Auslöser verstärkt werden:
Bei einem akuten Asthmaanfall ist schnelle Hilfe entscheidend. Die wichtigsten Sofortmaßnahmen umfassen das Beruhigen des Betroffenen, aufrechte Körperhaltung und die sofortige Anwendung von Notfallmedikamenten.
Die Grundlage der akuten Asthma-Behandlung bilden kurzwirksame Beta-2-Sympathomimetika, die als Bronchodilatatoren wirken und die verengten Atemwege schnell erweitern. In österreichischen Apotheken sind folgende bewährte Wirkstoffe erhältlich:
Diese Medikamente werden hauptsächlich über Dosieraerosole oder Pulverinhalatoren verabreicht. Die korrekte Inhalationstechnik ist dabei entscheidend für die Wirksamkeit. Bei schweren Anfällen mit anhaltender Atemnot, bläulichen Lippen oder Bewusstseinstrübung sollte umgehend der Notarzt unter 144 verständigt werden.
Die Langzeitbehandlung von Asthma stützt sich primär auf inhalative Kortikosteroide (ICS) als Basistherapie. Diese entzündungshemmenden Medikamente reduzieren die bronchiale Hyperreaktivität und verhindern Asthmaanfälle effektiv.
Zu den etablierten inhalativen Kortikosteroiden gehören Beclometason, Budesonid, Fluticason und Mometason. Diese Wirkstoffe sind in verschiedenen Dosierungen und Darreichungsformen verfügbar und bilden das Rückgrat der modernen Asthmatherapie.
Kombinationspräparate aus inhalativen Kortikosteroiden und langwirksamen Beta-2-Agonisten (ICS/LABA) bieten eine praktische Lösung für Patienten mit mittelschwerem bis schwerem Asthma. Zusätzlich stehen Leukotrienrezeptor-Antagonisten wie Montelukast als orale Alternative zur Verfügung.
Die Therapie erfolgt stufenweise nach aktuellen österreichischen und internationalen Leitlinien. Entscheidend für den Behandlungserfolg ist die konsequente tägliche Anwendung der Dauerpräparate, auch bei Beschwerdefreiheit, um langfristige Entzündungsprozesse zu kontrollieren.
Die korrekte Inhalationstechnik ist entscheidend für den Therapieerfolg. In österreichischen Apotheken stehen verschiedene bewährte Inhalationssysteme zur Verfügung, die je nach Patient und Medikament ausgewählt werden.
Eine sachgerechte Inhalationstechnik umfasst langsames, tiefes Einatmen, anschließendes Luftanhalten und kontrolliertes Ausatmen. Häufige Fehler wie zu schnelles Einatmen oder vergessenes Schütteln bei Dosieraerosolen mindern die Wirksamkeit erheblich.
Die regelmäßige Reinigung der Inhalationsgeräte mit warmem Wasser und gründliche Trocknung verhindert Keimbildung und gewährleistet die optimale Funktion der Geräte über die gesamte Anwendungsdauer.
Die Behandlung von Asthma bei Kindern erfordert besondere Aufmerksamkeit und angepasste Therapieansätze. Kinder reagieren unterschiedlich auf Medikamente und benötigen altersgerechte Dosierungen sowie spezielle Inhalationssysteme wie Spacer oder Pulverinhalatoren mit geringerem Widerstand.
Schwangere und stillende Frauen können weiterhin ihre Asthma-Medikamente verwenden, da unkontrolliertes Asthma ein größeres Risiko darstellt als die meisten Medikamente. Sportler mit Belastungsasthma profitieren von vorbeugender Inhalation vor dem Training. Bei der Medikamentenauswahl müssen mögliche Wechselwirkungen berücksichtigt werden:
Impfungen gegen Influenza und Pneumokokken werden für Asthmatiker besonders empfohlen, da Atemwegsinfekte Asthmaanfälle auslösen können.
Die regelmäßige Peak-Flow-Messung ermöglicht es Patienten, ihre Lungenfunktion zu überwachen und frühzeitig Verschlechterungen zu erkennen. Ein Asthma-Tagebuch hilft dabei, Auslöser zu identifizieren und Behandlungserfolge zu dokumentieren.
Erfolgreiche Asthmakontrolle basiert auf mehreren Säulen:
Lifestyle-Anpassungen umfassen eine ausgewogene, entzündungshemmende Ernährung, regelmäßigen Sport nach ärztlicher Absprache und effektives Stressmanagement. Diese ganzheitliche Herangehensweise verbessert die Lebensqualität und reduziert die Häufigkeit von Asthmaanfällen erheblich.