Arthritis bezeichnet eine entzündliche Erkrankung der Gelenke, die sich deutlich von der Arthrose unterscheidet. Während Arthrose primär durch Gelenkverschleiß entsteht, handelt es sich bei Arthritis um eine Entzündung der Gelenkinnenhaut. Diese Unterscheidung ist wichtig für die richtige Behandlung und Therapieauswahl.
In Österreich sind etwa 400.000 Menschen von rheumatischen Erkrankungen betroffen, wobei Frauen häufiger erkranken als Männer. Besonders die Altersgruppe ab 40 Jahren zeigt eine erhöhte Prävalenz. Typische Symptome umfassen Gelenkschmerzen, Schwellungen, Morgensteifigkeit und eingeschränkte Beweglichkeit. Die Erkrankung kann den Alltag erheblich beeinträchtigen, von einfachen Handgriffen bis hin zur Berufsausübung. Frühe Diagnose und angemessene Behandlung sind entscheidend für die Lebensqualität der Betroffenen.
Die Entstehung von Arthritis ist multifaktoriell und hängt von verschiedenen Risikofaktoren ab. Eine genetische Veranlagung spielt eine wesentliche Rolle, insbesondere bei rheumatoider Arthritis. Wenn nahe Verwandte betroffen sind, steigt das eigene Erkrankungsrisiko deutlich an.
Das Alter stellt einen wichtigen Risikofaktor dar, wobei das Erkrankungsrisiko ab dem 40. Lebensjahr kontinuierlich ansteigt. Frauen sind etwa dreimal häufiger von rheumatoider Arthritis betroffen als Männer, was auf hormonelle Einflüsse hindeutet.
Bei rheumatoider Arthritis spielen Autoimmunprozesse eine zentrale Rolle, bei denen das Immunsystem fälschlicherweise körpereigenes Gewebe angreift. Umweltfaktoren wie Rauchen, Infektionen und chronischer Stress können als Auslöser fungieren und den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen.
In österreichischen Apotheken stehen verschiedene rezeptfreie Schmerzmittel zur Behandlung von Arthritis-Beschwerden zur Verfügung. Die Hauptwirkstoffe Ibuprofen, Diclofenac und Paracetamol bieten unterschiedliche Ansätze zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung. Ibuprofen und Diclofenac gehören zur Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) und wirken sowohl schmerzlindernd als auch entzündungshemmend, während Paracetamol hauptsächlich gegen Schmerzen hilft.
Zu den beliebtesten Marken zählen Voltaren mit dem Wirkstoff Diclofenac, das klassische Aspirin, Mexalen als Paracetamol-Präparat und Thomapyrin als Kombinationspräparat. Diese Medikamente sind in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich und haben sich bei österreichischen Patienten bewährt.
Schmerzgele und -salben bieten eine lokale Behandlungsmöglichkeit mit geringeren systemischen Nebenwirkungen. Besonders beliebte Produkte sind:
Bei schweren Arthritis-Formen werden in Österreich Medikamente wie Methotrexat (MTX) oder Biologika eingesetzt. Diese erfordern eine ärztliche Überwachung und regelmäßige Kontrollen. Die Dosierung erfolgt individuell nach Krankheitsverlauf und Verträglichkeit, wobei mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sorgfältig beachtet werden müssen.
Glucosamin- und Chondroitin-Präparate erfreuen sich in österreichischen Apotheken großer Beliebtheit zur Unterstützung der Gelenkgesundheit. Diese Substanzen sind natürliche Bestandteile des Knorpelgewebes und können bei regelmäßiger Einnahme zur Erhaltung der Gelenkfunktion beitragen. Die empfohlene Tagesdosis liegt meist bei 1500mg Glucosamin und 800mg Chondroitin.
Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl oder Algenöl zeigen nachweislich entzündungshemmende Eigenschaften. Kurkuma mit dem Wirkstoff Curcumin und Ingwer-Extrakte bieten natürliche Alternativen zur Entzündungsbekämpfung. In österreichischen Apotheken sind hochwertige Präparate dieser Naturstoffe verfügbar.
Kollagen-Präparate unterstützen die Regeneration von Knorpel- und Bindegewebe. Bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sollten folgende Punkte beachtet werden:
Regelmäßige körperliche Aktivität ist ein Grundpfeiler der Arthritis-Behandlung. Gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Nordic Walking stärken die Muskulatur rund um die Gelenke und verbessern die Beweglichkeit. In Österreich bieten viele Thermalbäder spezielle Aqua-Fitness-Programme für Menschen mit Gelenkbeschwerden an.
Übergewicht belastet besonders die tragenden Gelenke wie Knie und Hüfte. Eine Gewichtsreduktion um bereits wenige Kilogramm kann die Gelenkbelastung erheblich verringern und Schmerzen lindern. Eine ausgewogene Ernährung in Kombination mit angepasster Bewegung ist hierfür der Schlüssel zum Erfolg.
Eine anti-entzündliche Ernährung kann den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Besonders empfehlenswert sind:
Physiotherapie ist ein wichtiger Baustein der Arthritis-Behandlung. In Österreich ist die physiotherapeutische Versorgung gut ausgebaut, mit Verträgen zwischen Physiotherapeuten und den Sozialversicherungen. Viele Therapeuten haben sich auf rheumatische Erkrankungen spezialisiert und bieten gezielte Übungsprogramme an.
Wärmeanwendungen können bei chronischen Gelenkschmerzen Linderung verschaffen, während Kältetherapie bei akuten Entzündungsschüben hilfreich ist. Österreichs Thermalquellen bieten ideale Möglichkeiten für therapeutische Wärmeanwendungen. Für den Hausgebrauch eignen sich Wärmepflaster, Heizkissen oder Kühlpacks.
Stress kann Arthritis-Symptome verstärken. Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung, Meditation oder Yoga können dabei helfen, mit der Erkrankung besser umzugehen. Viele österreichische Gesundheitszentren bieten entsprechende Kurse an.
Ergonomische Hilfsmittel können den Alltag erheblich erleichtern. Dazu gehören spezielle Griffe für Küchengeräte, ergonomische Stifte, Anziehhilfen oder angepasste Computertastaturen. Diese Hilfsmittel sind in Sanitätshäusern und Apotheken in ganz Österreich erhältlich.
Der Schutz der Gelenke sollte in allen Lebensbereichen beachtet werden. Am Arbeitsplatz können ergonomische Arbeitsplatzgestaltung und regelmäßige Pausen helfen. Zu Hause sollten schwere Lasten vermieden und gleichmäßige Bewegungsabläufe bevorzugt werden.
Ein Arztbesuch ist dringend erforderlich bei anhaltenden Gelenkschmerzen über mehrere Wochen, morgendlicher Gelenksteifigkeit länger als eine Stunde, sichtbaren Gelenkschwellungen oder eingeschränkter Beweglichkeit. Auch Fieber in Verbindung mit Gelenkschmerzen sollte umgehend abgeklärt werden.
Der Hausarzt ist meist die erste Anlaufstelle bei Gelenkbeschwerden und kann eine Erstdiagnose stellen. Bei Verdacht auf rheumatische Erkrankungen erfolgt die Überweisung an einen Facharzt für Rheumatologie. In Österreich gibt es ein gut ausgebautes Netz an Rheuma-Ambulanzen in den Krankenhäusern.
Die Arthritis-Diagnose erfolgt durch verschiedene Untersuchungen:
Österreich verfügt über mehrere spezialisierte Rheuma-Zentren, darunter die Rheuma-Ambulanzen der Universitätskliniken in Wien, Graz und Innsbruck sowie das Ludwig Boltzmann Institut für Arthritis und Rehabilitation in Wien. Diese Zentren bieten modernste Diagnostik und Therapiemöglichkeiten.
Apotheken spielen eine wichtige Rolle in der Betreuung von Arthritis-Patienten. Sie beraten zu Medikamenten, deren Anwendung und möglichen Wechselwirkungen, stellen Hilfsmittel zur Verfügung und unterstützen bei der Therapietreue. Viele österreichische Apotheken bieten spezielle Beratungsdienste für chronische Erkrankungen an.
Die konsequente Einnahme der verordneten Medikamente ist entscheidend für den Behandlungserfolg. Auch bei Besserung der Symptome sollten Medikamente nicht eigenmächtig abgesetzt werden. Bei Problemen oder Nebenwirkungen ist immer Rücksprache mit dem behandelnden Arzt oder Apotheker zu halten.
Regelmäßige Kontrolltermine ermöglichen es, den Krankheitsverlauf zu überwachen und die Therapie anzupassen. In Österreich übernehmen die Krankenkassen die Kosten für notwendige Kontrolluntersuchungen. Die Dokumentation des Krankheitsverlaufs hilft bei der optimalen Therapieanpassung.
Der Austausch mit anderen Betroffenen kann sehr wertvoll sein. In Österreich gibt es zahlreiche Selbsthilfegruppen für Menschen mit rheumatischen Erkrankungen, die von der Rheumaliga Österreich koordiniert werden. Diese Gruppen bieten praktische Tipps, emotionale Unterstützung und aktuelle Informationen zur Erkrankung.